Symposium

Für den 3. Juni 2022 planen wir, das CwiC-Projekt, ein öffentliches Symposium. Unter dem Titel Verunsichert durch Gewissheit? Normative Herausforderungen künstlich-intelligenter Zukunftsprognosen werden renommierte Expertinnen und Experten Vorträge über die gesellschaftlichen Auswirkungen, Chancen wie Herausforderungen von KI-Prognosen und neuproduzierten Gewissheiten halten und darüber ins Gespräch kommen. Das Symposium wird online und öffentlich stattfinden – d.h. jeder, der Interesse an dem Thema hat, ist herzlich eingeladen teilzunehmen. Wir freuen uns auf Ihr Dabeisein, Mitdenken und Mitdiskutieren! Eine spontane Teilnahme ist möglich; eine Anmeldung per Mail würde uns aber bei der Planung sehr helfen. Vielen Dank!

Teaser

  1. Künstliche Intelligenz wird immer leistungsfähiger.
    In einer umfassend vernetzten Digitalwelt ermöglicht sie so unter anderem präzisere Prognosen über zukünftige Entwicklungen.
  2. Dies befördert einen fundamentalen epistemischen Wandel.
    Wo bisher Ungewissheit herrschte, stehen fortan neue, KI-induzierte Gewissheiten.
  3. Wie wollen wir darauf reagieren?

Klar ist: wir können nicht nicht reagieren! Denn der epistemische Wandel ist so imminent und unaufhaltsam wie die auf ihn folgenden gesellschaftlichen Herausforderungen umfassend und tiefgreifend. Ob es um die Frage geht, wie solidarische Gesundheitssysteme angesichts personalisierter Krankheitsvoraussagen zu gestalten sind, rechtstaatliche Justizsysteme mit Hinblick auf predictive policing und individuelle Rückfallprognosen oder Finanzsysteme vor den Hintergrund präziserer Liquiditäts- und Profitabilitätseinschätzungen. Ganze gesellschaftliche Bereiche, die bislang auf Ungewissheitskompensation ausgerichtet waren, werden sich hinsichtlich kontinuierlicher Gewissheitszuwächse neu erfinden müssen.

Viele Fragen sind indes noch offen: Welche Herausforderungen ergeben sich dabei en détail?

Welche Normen und Richtlinien prägen den Umgang mit KI-produzierten Gewissheitsszenarien, und wie können sie die Umstrukturierung gesellschaftlicher Institutionen anleiten? Welche Akteure werden dabei das Sagen haben, und wer ist durch diese Entwicklungen gefährdet und schutzbedürftig?

All dies möchten wir im Rahmen des Symposiums in einer multidisziplinären Gesprächsrunde gemeinsam diskutieren. Wir freuen uns auf plurale Perspektiven, kontroverse Debatten und neue Erkenntnisse!

Den Tagungsbericht zum Symposium gibt es hier zum Nachlesen.